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Functional Training – und was das mit Pilates Zürich & Bern zu tun hat

März 2022 I Timur Misirlioglu

Functional Training, ein Begriff, der in den letzten Jahren immer populärer wurde und auch immer mehr Einzug in viele Trainingsbereiche nimmt. Aber was ist «Funktionelles Training» überhaupt und was sind Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten in Bezug auf andere Trainingsformen?

Diese Fragen und in welchen Kursen du funktionelles Training bei uns finden kannst, möchte ich in diesem Blog klären.

Was ist «Funktionelles Training»?

Erstmals definiert wurde diese Trainingsform von dem Physiotherapeuten Gary Gray, der in den 1990er Jahren ein neues Bewegungsmodell aufstellte, das er als eine kinetische Kettenreaktion der beteiligten Gelenke und Muskeln beschrieb. Demnach schaute er sich bei einer Bewegung nicht nur einen einzigen Muskel an, sondern alle Muskeln, die an dieser Bewegung mitbeteiligt waren, wodurch vielmehr die Bewegung selbst im Mittelpunkt steht, anstatt ein einzelner Muskel. Als Vergleich stelle ich mir dazu ein Orchester vor, bei dem es mehr auf das Zusammenspiel aller ankommt, anstatt auf die einzelnen Instrumente.

Die Intention dahinter ist, einen Athleten physisch optimal auf eine Leistung vorzubereiten, wobei Functional Training eine sportartübergreifende Trainingsform sein soll. Wenn man dabei das Wort Funktion in seiner Bedeutung, Sinn bzw. Zweck, überträgt, sprechen wir von einem zweckmässigen Training, das den Athleten in seiner Kraft, Schnellkraft, Balance und Stabilität trainiert. Gerade was die letzten beiden Punkte angeht ist auch die Propriozeption inbegriffen und wird somit mittrainiert. Vielleicht etwas was dir schon bekannt vorkommt.

Zudem wird in einem funktionellen Training oft nur das eigene Körpergewicht eingesetzt und das immer bei direktem Bodenkontakt. Basis für das Training bilden Bewegungen wie Kniebeugen und Ausfallschritte für die Beine und Zieh- und Stossbewegungen für den Oberkörper. Der Athlet wird dabei gelehrt sein, Körpergewicht in allen Bewegungsebenen zu kontrollieren. Was Experten dabei betonen ist, dass in erster Linie Bewegungen und nicht Muskeln trainiert werden.

  • Fazit: Funktionelles Training besteht aus komplexen Bewegungsabläufen, die mehrere Gelenke, Muskeln und Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen und überwiegend mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Bei einem klassischen Krafttraining an den Geräten, bei dem nur eingelenkige Bewegungen ausgeführt werden und somit auch nur ein Muskel bzw. eine Muskelgruppe trainiert wird, ist diese Trainingsform laut Definition als nicht funktionell einzustufen. Zudem kommt noch, dass der Trainierende durch das Gerät fixiert ist – ungeachtet dessen, dass es einen Grund dafür hat – wodurch der Körper nicht die gleiche «Arbeit» verrichten muss wie bei einer freistehenden Bewegung. Dementsprechend wird der Körper weder auf Alltagsbewegungen noch auf sportliche Bewegungsabläufe vorbereitet. Natürlich ist das Trainingsziel entscheidend, aber um einen höchstmöglichen Alltagstransfer zu erreichen, spricht alles für ein funktionelles Training.

Auch im Bereich des Functional Trainings wird mittlerweile eingeräumt, dass das Trainingsziel entscheidend ist, dabei aber in Hinsicht darauf, ob z. B. stabilisierende Übungen oder die Beweglichkeit trainiert werden. Für Stabilität werden demnach auch Isolationsübungen mit dazu gezählt, die drei wichtige Bereiche stabilisieren sollen und damit drei Hauptmuskelgruppen trainieren:

  • 1. Tiefe Bauchmuskulatur
  • 2. Hüftabduktoren & Hüftrotatoren
  • 3. Schulterblattstabilisatoren

Ziehst du damit auch gewisse Parallelen zu deinem Pilates Training?

Wenn ich also nochmal kurz zusammenfasse, welche Punkte ein funktionelles Training ausmachen, nämlich Bewegungen über mehrere Gelenke und Muskeln, Training mit hauptsächlich eigenem Körpergewicht, zu stabilisierende Bereiche sind tiefe Bauchmuskulatur, Hüftbereich und Schulterblätter und alles für mehr Kraft, Balance und Stabilität, dann kommen mir diese Punkte sehr bekannt vor. All diese Punkte finden wir auch in einem Pilates Training wieder, wodurch wir sagen können, dass Pilates auch ein funktionelles Training ist.

Nun könnte man Joseph H. Pilates als Vorreiter des Functional Trainings betrachten, da er mit seiner Methode schon Menschen und Athleten trainiert hat, und das schon zu einer Zeit, in der dieser Begriff noch nicht in aller Munde war, doch das sei hiermit auch nur dahingestellt. Durch den Body & Mind-Gedanken, mit dem wir Pilates in der heutigen Zeit ausführen, lässt sich eine Pilates Einheit als eine Art «light-Version» einstufen, unter dem Überbegriff Functional Training.

  • Fazit: Pilates Training lässt den Körper in vielen Ansätzen auf der gleichen Basis wie ein Functional Training trainieren, nur auf eine oftmals sanftere und ruhigere Art.

Welche zusätzlichen Kursangebote gibt es?

Wie anfangs erwähnt wird in einem funktionellen Training überwiegend mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Doch gibt es mittlerweile auch viele Trainingstools, wie z. B. das TRX®, oder Bälle, oder Kettlebells, oder Elastikbänder, um nur einige zu nennen, die diese Trainingsidee in der Ausführung erweitern, wodurch z. B. mit höherer Instabilität trainiert wird, oder durch extra Gewichte mehr die Kraft gefordert und aufgebaut wird, etc.

Bei Pilates Zürich & Bern haben wir unser Kursangebot erweitert, weil wir die Benefits und die Synergien in Bezug auf Functional Training und dem Pilates Training schätzen und dies somit auch unseren Teilnehmenden ermöglichen wollen. Daher hast du folgende Kursformate bei uns zusätzlich zur Auswahl, die dich in den Genuss eines funktionellen Trainings bringen und wir somit für jeden Geschmack etwas anbieten.

Functional Workout

Trainiert wird nur mit dem eigenen Körper und das ganz im klassischen Gedanken des funktionellen Trainings. Squats, Push-ups, Mountain Climbers, Burpees, um nur einige bekannte Übungen zu nennen, werden in dieser Einheit in Zeitintervallen über mehrere Runden trainiert. Fokus liegt dabei auf der Muskelkraftausdauer, zudem wird auch noch die Schnellkraft und die Mobilität gefördert. Durch verschiedene Übungsoptionen kann jeder in seinem Level trainieren und sich auch in seinem Training steigern. Schwitzen ist inbegriffen.

TRX® Suspension Training

Trainiert wird mit von der Decke hängenden Schlingen, die hauptsächlich als instabiles Trainingsgerät herausfordern sollen (siehe dazu auch Blog-Eintrag «Pilates & TRX®»). Dabei wird auch nur das eigene Körpergewicht eingesetzt. Das geniale dabei ist, dass auch hier durch eine stufenlose Anpassung der Körperposition das Trainingslevel individuell und direkt angepasst werden kann. Die Übungen mit dem TRX® verbessern die Propriozeption der Gelenke und fordern bzw. fördern vor allem die tiefe Rumpfmuskulatur. Schwitzen ebenfalls inbegriffen.

BODYART

Trainiert wird ebenfalls nur mit dem eigenen Körper. Das Konzept verbindet Bewegungen aus dem klassischen funktionellen Training, mit Elementen aus dem Yoga bzw. dem Pilates. In fünf Phasen, basierend auf den fünf Elementen der TCM, wird der Körper ganzheitlich trainiert und durch funktionelle Bewegungsabläufe, sowie auch durch statische Haltepositionen in seiner Kraft, Stabilität, Mobilität und Balance gefordert und gefördert. Eine energetisierende Trainingseinheit, die jedem erlaubt in seinen Möglichkeiten zu trainieren.

Wir würden uns sehr freuen, dich auch in einem dieser Kurse begrüssen zu dürfen.

Um gezielt und individuell an deinen physischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu trainieren, empfehlen wir allen Athletinnen und Athleten, die für ihre sportartspezifischen Trainings einen Ausgleich suchen bzw. ihre Leistung optimieren wollen, das Personal Training.

Quellentext: Functional Training – Michael Boyle / riva Verlag

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